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Premiere am 21. August 2021 ab 16.00 Uhr im «Cheesmeyer» in Sissach.

Regie: Kaspar Geiger / Produktionsleitung: Andreas Daniel Müller / Bühne: Aurelia Buchli, Annatina Huwiler / Kostüme: Ladina Bosshard / Technische Leitung: Jan Gubser / Musikalische Leitung: Tobias Stückelberger / Spiel: Meret Bodamer, Magrit Gysin, Julia Sewing / Klavier: Lukas Rickli / Gesang: Luigi Chiaramonte, Laurie Hamiche, Nathan Julius


Wo sich vor nicht allzu langer Zeit das halbe Baselbiet mit allem eingedeckt hat, was man zum Leben braucht, öffnet die Theatercompany «Texte und Töne» die Türen des ehemaligen Warenhauses «Cheesmeyer» in Sissach mit einem interdisziplinären Parcours durch Zimmer, Treppenhäuser und Abstellkammern.


Das 1858 ursprünglich als Krämerladen an der Sissacher Hauptstrasse entstandene, 1901 als erstes Warenhaus des Baselbiets neu erbaute, wunderbar erhaltene Haus tritt als architektonisches und historisches Ganzes ins Rampenlicht. So vielseitig sich das Haus in seiner gegenwärtigen Nutzung und in seiner eigenwilligen Art der Bewahrung darstellt, so breit gefächert wird mit diversen Kunstrichtungen darauf geantwortet. Während eines Monats zeigt sich das Haus mit Theater, Installationen, szenografischen Kompositionen, Musik, Gastronomie, Führungen, Lesungen und Performances der Öffentlichkeit.


Das Herzstück bilden mit dem «Cheesmeyer»-Haus verbundene Frauenbiografien: Die beiden Theaterstücke «MARIA KUNZ» und «WO NIMMT HELENCHEN DAS PULVER HER», welche eigens für dieses Kulturprojekt geschrieben wurden, befassen sich mit dem Leben der in Sissach geborenen und in Südafrika als Missionarsärztin wirkenden Maria Kunz (1899-1985) und der bekannten Sissacher Mundartdichterin Helene Bossert (1907-1999) und beleuchtet ein Stück Lokalgeschichte in Zeiten des Kalten Krieges. MARIA KUNZ wuchs streng katholisch im Baselland im Hause Cheesmeyer auf. Schon früh rebellierte sie gegen das für sie vorgesehene Leben, wurde erst Lehrerin in der Klosterschule, dann Ärztin und ging 1936 nach Südafrika, um dort als Missonsärztin zu wirken.

Die weitherum geschätzte Mundartdichterin HELENE BOSSERT gerät in einen „Shitstorm“, weil sie 1963 die Einladung zu einer Reise nach Moskau mit einer Gruppe von 12 Frauen angenommen hat. Männergremien sitzen zu Gericht, öffentliche Ächtung und Berufsverbot... Der Versuch einer Rekonstruktion und die Annäherung an einzelne ihrer Gedichte.


An den Wochenenden sind jeweils die beiden Theaterstücke, Führungen und Live-Installationen zu sehen, aber auch unter der Woche stehen die mit verschiedensten Kunstprojekten belebten Räume dem Publikum zu festgelegten Zeiten offen.


Das Warenhaus wird zu dem, was es schon immer war, was es heute ist und in Zukunft werden könnte: einem Ort der Begegnung für alle.


SPIELDATEN unter:

www.texteundtoene.ch


Cheesmeyer.  Ein Haus zwischen den Zeiten. Von Texte und Töne.