Premiere am 8. April 2017 um 19.30 Uhr auf der Studiobühne vom Theater Trier.
Regie: Anne Sokolowski / Bühne und Kostüme: Loriana Casagrande / Dramaturgie: Ulf Frötzschner / Regieassistenz: Joya Gosh / Spiel: Nadia Migdal, Gitte Reppin, Julia Sewing
Als Werner Schwab Die Präsidentinnen 1988 an das Wiener Burgtheater sandte, landete das Stück mit folgender Aktennotiz auf dem Stapel für „abgelehnt“: „Drei Frauen in einer schmuddeligen Wohnküche. Primitive Dialoge um individuelle und Familienprobleme im kleinstbürgerlichen Milieu, durchbrochen von bemerkenswerter obszöner Phantasie. Durch mangelndes Sprachvermögen des Autors vieles unfreiwillig komisch. Eine surrealistische Farce, die im Chaos endet. Nicht aufführbar.“
Nur wenige Jahre später war Schwab, der Sprachkünstler des Drecks und der dumpfen Begierden, der Rockstar der Theaterwelt und Die Präsidentinnen waren auf sämtlichen Bühnen des Landes zu sehen. Erna, Grete und Mariedl, die an ihrem Traum vom schönen Leben scheitern und in die trübe Wohnküche zurückstürzen, hatten ihm zu seinem Höhenflug als meistgespielter Dramatiker der letzten Jahrzehnte verholfen. „Wir sind in die Welt gevögelt und können nicht fliegen“ – zumindest eine Zeit lang schien Schwab das Gegenteil zu beweisen.
SPIELDATEN unter:
Die Präsidentinnen. Von Werner Schwab, am Theater Trier.